Werke von D. Buxtehude, J.S. Bach u.a.
Detmolder Vokalensemble, Instrumentalisten
Leitung: Andrea Schwager
Eintritt: 12 € / 8 € ermäßigt
Das Konzert wird unterstützt vom Landesmusikrat NRW und der Sparkasse Herford.
Als das Detmolder Vokalensemble dieses Programm mit barocker geistlicher Musik plante, war nicht abzusehen, dass sich Teile von Europa in einem Krieg befinden, dessen Ende noch nicht absehbar ist. Das unendliche Leid, das über so viele Menschen kommt, ist erschütternd.
So erstaunt es nicht, dass die vertonten Texte, die von Bedrängnis und Not sprechen, von ihrer Bedeutung nichts verloren haben.
Der deutsch-dänische Komponist Dietrich Buxtehude war über 40 Jahre als Organist an der Marienkirche in Lübeck tätig, eines der höchst geachteten Organistenämter in der damaligen protestantischen Welt. Sein Ruhm als Organist war schon zu Lebzeiten legendär: Studienbesuche u.a. von J.S. Bach (der seinen Urlaub überzieht und damit seine Anstellung riskiert), Johann Mattheson und G.F. Händel sind überliefert. Buxtehude unterhielt von Lübeck aus enge Kontakte nach Hamburg, wo eine Reihe hervorragender Komponisten, Organisten und anderer Musiker zu seinen Freunden gehörte. Seit 1678 führte er die „Lübecker Abendmusiken“ seines Vorgängers Franz Tunder weiter, eine Reihe von geistlichen Konzerten, zur vollen Blüte und komponierte dafür eine große Menge von Vokalkompositionen.
Wie Buxtehude haben später auch weitere Komponisten die beiden Luther-Choräle „Erhalt uns Herr“ und „Verleih uns Frieden“ in einem Werk vertont. Wichtiges Element sind die instrumentalen Ritornelle, die sich in ihrem Charakter ändern, während die Choralstrophen in einem einheitlichen Satz erklingen. Das abschließende „Amen“ wird in einem schnellen Dreiertakt, quasi als Tanz musiziert.
„Jesu, meine Freude“ beginnt mit einer ausgedehnten Instrumentalsonata. Die Strophen werden nun als abgeschlossene Abschnitte, auch in verschiedenen Taktarten, unterschiedlich gestaltet: Zwischen den Strophen für Chor stehen Solostrophen („Aria“ überschrieben), die sich stark unterscheiden. Besonders fallen die Wortausdeutungen beim „Toben der Welt“ (lange Koloratur) und „Erd und Abgrund“ (Sprünge in tiefste Lage) auf.
Von der Reise des 20jährigen Johann Sebastian Bach zu Fuß von Arnstadt nach Lübeck, um dort bei Dietrich Buxtehude zu lernen, wissen wir aus Zeugnissen von ihm selbst.
Am Ende des heutigen Programms steht mit „Nach dir, Herr, verlanget mich“, vermutlich eine der frühesten erhaltenen Kantaten Bachs, deren Echtheit lange bezweifelt wurde. Das Werk enthält Eigenarten seines Frühwerks, weist aber schon im Gesamtaufbau und musikalischen Eingebungen viele besondere Merkmale auf, die für seine Urheberschaft sprechen. Textgrundlage ist Psalm 25, eine Einordnung in das Kirchenjahr ist nicht vorgesehen, ein Beichtgottesdienst oder eine Bestattungsfeier könnte ein Anlass gewesen sein. Das Werk ist am Text entlang komponiert, die relativ kurzen Abschnitte sind kontrastierend gestaltet. Die instrumentale Sinfonia und auch der erste Choreinsatz werden durch den „passus duriusculus“, eine in Halbtonschritten abwärts geführte Melodie geprägt, eine im Barockzeitalter gebräuchliche Figur für Schmerz. Ausgedehnte Koloraturen finden sich bei „freuen“. Besonders bemerkenswert ist bei dem langsamen Chorsatz „Leite mich“, wie eine aufwärtsgerichtete Tonleiter durch die gesamte Besetzung inklusive der Instrumentalstimmen nach oben „durchgereicht“ wird, der Blick geht quasi gen Himmel. Der abschließende Chorsatz ist als Ciaccona, als Variationsfolge über ein gleichbleibendes viertaktiges Bass-Motiv gestaltet, eine Form, die Dietrich Buxtehude auch mehrfach in seinen Werken verwendet hat.
Die Instrumentalisten ergänzen das Programm mit passender Kammermusik der Zeit.
Andrea Schwager
Die Instrumentalisten kommen alle aus Ostwestfalen-Lippe und spielen teilweise seit Jahrzehnten miteinander. Sie haben sich der Interpretation frühbarocker und barocker Musik verschrieben. Frauke Halemeyer,Simone Gisinger-Hirn (beide Barockvioline), und Andrea Schwager (Orgel, Cembalo) haben 2018 das Westfälische BarockConsort gegründet. Sie spielen auf Instrumenten, die nach Vorlagen barocker Instrumente gebaut wurden.
Annegret Rey, Flöte
Frauenstimmen des Detmolder
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Stefan Wiesner,
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Heiko Ittig, Orgel
Detmolder
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